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Channel: Kommentare zu: Direktwahl des Landrats in Eberswalde: Die Wünsche der Bürger?
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Von: Gerd Markmann

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Zu Kommentar Nr. 15 und 16:
Lieber Andreas Gläßer,
vielen Dank für Ihre Anmerkungen.

Zunächst ehrt es mich, daß Sie mich als “Profi” bezeichnen. Was allerdings (zumindest) hinsichtlich des Anspruchs, ausgebildeter Journalist zu sein, nicht zutrifft. Ich bin, wie die meisten anderen Autoren der “Barnimer Bürgerpost” auf diesem Gebiet nur Amateur.

Vielen Dank auch für den Hinweis auf den Pressekodex, der mir bisher nicht bekannt war. Allerdings kann ich nach dem ersten Durchlesen nicht feststellen, daß in der “Barnimer Bürgerpost” irgendwo permanent gegen diesen Kodex verstoßen wird.

Zu 1.
Sie haben die Schwerpunkte im Untertitel richtig erkannt. Die “Barnimer Bürgerpost” will “unabhängige Leserzeitung” sein. Wenn Sie unsere Zeitung schon länger kennen, ist Ihnen vielleicht auch schon aufgefallen, daß ich in entsprechenden Beiträgen immer davon spreche, daß wir als “unabhängige Leserzeitung”, durchaus abhängig sind – nämlich von unseren Leserinnen und Lesern. Einerseits, weil die Abonnenten mit ihrer Abogebühr und ihren Spenden den Druck, den Vertrieb und die weiteren anfallenden Kosten finanzieren, andererseits aber auch, weil sie mit ihren Artikeln den Inhalt der “Barnimer Bürgerpost” bestimmen.
Meine Aufgabe als Redakteur reduziert sich im Prinzip darauf, die eingehenden Beiträge zu sortieren und entsprechend dem zur Verfügung stehenden Platz einzupassen sowie den übrigbleibenden Raum mit redaktionellen Beiträgen zu füllen.
Der Passus “unabhängig” bezieht sich darauf, daß die “Barnimer Bürgerpost” eben keiner “größeren Partei, Gruppierung, Firma” verantwortlich ist. und von niemandem anderen als ihren Leserinnen und Lesern – und durch die ehrenamtliche Arbeit der Macherinnen und Macher – finanziert und ermöglicht wird.

Zu 2.
Sie haben recht. “Unparteiisch” ist mit “unabhängig” nicht gemeint. Vielmehr ist es gerade Anspruch der “Barnimer Bürgerpost” die Meinungen ihrer Leserinnen und Leser “unzensiert und ohne Kommentar” zu veröffentlichen, wie es in unseren Publizistischen Grundsätzen heißt, die normalerweise in jeder ersten Ausgabe des Jahres – in diesem Jahr, wegen der vorgezogenen Landratswahlausgabe, ausnahmsweise im Februarheft – veröffentlicht werden.
Meinungen sind selbstredend in jedem Falle “parteiisch” oder subjektiv, um einen anderen Begriff zu verwenden.
Die “parteiischen” Meinungen werden allerdings seitens der Redaktion oder der Herausgeber weder vorgegeben noch eingeschränkt oder anderweitig beeinflußt. Vielmehr sieht sich die “Barnimer Bürgerpost” als Podium für die verschiedensten “parteiischen” bzw. subjektiven Meinungen.
Das schließt ein, daß auch ich mir das Recht herausnehme, meine subjektive und selbstverständlich parteiische Meinung in der “Barnimer Bürgerpost” zu veröffentlichen.
Zugleich kann ich es nicht beeinflussen, wenn jemand nicht damit zurechtkommt, neben seiner eigenen Meinung auch andere zu lesen – und deshalb auf eine Meinungsäußerung in der “Barnimer Bürgerpost” verzichtet.
Keinen Raum in der “Barnimer Bürgerpost” haben – wie es in den Publizistischen Grundsätzen heißt – “rassistische, faschistische und gewaltverherrlichende Äußerungen”. Bei allem anderen setzt allein der “zur Verfügung stehende Platz” die Grenzen.
Also auch Herr Ihrke – beispielsweise – könnte seine Meinung in der “Barnimer Bürgerpost” gleichberechtigt mit allen anderen darlegen. Hat er aber bisher nicht gemacht, was ausschließlich seine Sache ist.
Insofern scheint mir durchaus das Prädikat “unabhängig” gerechtfertigt.
Meinungen werden übrigens regelmäßig unter dem Namen des Autors veröffentlicht.
Der Terminus “Berichterstattung” kommt insofern nur den redaktionellen Beiträgen zu. Beiträge, die mit dem Kürzel bbp gekennzeichnet sind, gehen auf mein Konto. Da ist Sachlichkeit und Unparteilichkeit Anspruch – wenngleich mir das sicherlich nicht immer uneingeschränkt gelingt. Unabhängig bin ich bei dem, was ich schreibe dennoch – wahrscheinlich so unabhängig, wie sich das kein bezahlter Profi-Journalist auch nur vorstellen kann.

Zu 3.
Ihre reklamierte Trennung von Meldung, Bericht und Kommentar gibt es durchaus auch in der “Barnimer Bürgerpost”. Dies an den Seitenüberschriften festmachen zu wollen, geht allerdings tatsächlich in die Irre. Diese Überschriften waren eine Idee unseres Layouters – und ich habe, ehrlich gesagt, jedesmal meine Probleme, mir irgendeine passende Seitenüberschrift auszudenken. Entsprechend hoch ist die Fehlerquote.
Die Trennung kann aber daran festgemacht werden, daß jeder namentlich gekennzeichnete Beitrag eine Meinung (insofern Kommentar) darstellt, während Meldungen als redaktionelle Artikel gekennzeichnet sind. Bei Berichten, die ja durchaus zumindest zum Teil subjektiv gefärbt sind, finden häufig die Anfangsbuchstaben des Autors Verwendung.
Ihre Kritik ist berechtigt, da dieser Anspruch nicht immer konsequent durchgehalten wird.

Lieber Herr Gläßer,
nochmals meinen Dank für Ihren ausführlichen Beitrag. Ich hoffe, daß meine Ausführungen den Nebel um das Selbstverständnis der “Barnimer Bürgerpost” etwas aufhellen konnten.

Übrigens überrascht es mich immer wieder, daß selbst mir relativ nahe stehende Menschen, die es eigentlich besser wissen könnten, völlig überrascht sind, wenn sie erfahren, daß die “Barnimer Bürgerpost” nicht von einem hauptamtlich besetzten Redaktionsbüro produziert wird und ohne irgendwelche Millionäre als Sponsoren auskommt.


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