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Von: Andreas Gläßer

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Zum Thema “unabhängiges Medium Barnimer Bürgerpost”

Die bbp gehört sicherlich nicht zu meiner stetigen Medienlektüre, hin und wieder schaue ich jedoch hinein. Da ich den bisherigen Kommentaren dieses Blog-Posts sehr interesseirt gefolgt bin, hab ich die aktuelle Ausgabe etwas genauer studiert. Folgende Anmerkungen:

1. Die Bezeichung “unabhängig” ist sicherlich vielfach auslegbar und kann den Machern nicht angekreidet werden, denn die vollständige Bezeichnung gibt dem aufmerksamen Leser zumindest Aufschluss über den möglichen Inhalt: “Barnimer Bürgerpost – die unabhängige Leserzeitung”. Klarer Fall: Hier geht es um eine mediale Interessenvertretung, die in diesem Fall nicht zwingend an den Pressekodex des deutschen Presserates gebunden ist. So etwas hat eigentlich jede größere Partei, Gruppierung, Firma etc.

2. Fraglich ist, worauf sich “unabhängig” bezieht. “Unparteiisch” kann damit nicht gemeint sein, denn insgesamt kommen ca. 70% der Artikel nicht ohne Polemik gegen vermeintliche politische Gegner (des jeweiligen Autors) aus. “Unparteilichkeit” ist allerdings die Grundvoraussetzung für “Unabhängige Berichterstattung” und so kann man meiner Meinung nach bei der Barnimer Bürgerpost politisch nicht von einer Unabhängigkeit sprechen. Aber das würde ich eigentlich auch nicht verlangen.

3. Der aufmerksame Leser wird auch feststellen, dass in “unabhängigen” Tageszeitungen Meldung, Bericht und Kommentar deutlich von einander getrennt sind. In der bbp jedoch ist das nur scheinbar so. Es gibt Eine Kommentarseite, eine “Recherchiert”-Seite, eine “Standpunkt”-Seite usw., also alles in allem der Eindruck einer “richtigen” Zeitung. Letztlich muss man beim Lesen der Artikel dann aber Feststellen, dass jeder Beitrag vom Autor selbst kommentiert ist (selbst dort, wo”recherchiert!” drüber steht) und somit zumindest der üblichen journalistischen Form nicht entspricht.

Die meisten der bbp-Autoren werden sicherlich keine ausgebildeten Journalisten sein (was auch nicht notwendig ist), von Herrn Markmann als Profi würde ich allerdings etwas weniger Polemik erwarten. Aber ich lasse mich gern auch über das Selbstverständnis der bbp-Redaktion vom Begriff “Unabhängigkeit” aufklären. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das eine Definitionssache ist.


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